Nachdem wir morgens das Schiff verlassen, finde ich eine Bleibe für eine Nacht. Im Nachgang eine eher sinnlose Aktivität, da ich nur 2 Stunden schlafen werde – immerhin bekomm ich meine Wäsche gemacht. Mittags wird auf dem südlichsten Golfplatz der Welt eine Runde gespielt. Der Platz weiss früh in der Saison ausschließlich mit seinem Panorama zu überzeugen. Mit geliehener Ausrüstung geht’s auf die Runde – Birdie am ersten Loch, die restlichen 17 Bahnen eher wenig überzeugt.
Der Abend beginnt mit einem gemeinsamen Dinner mit zwei Kanadiern und Jason und endet mit mehreren Bieren in einer Hafenkneipe – um 4 Uhr klingelt der Wecker erbarmungslos. Im Bus geht es zunächst nach Punta Arenas und später weiter nach Puerto Natales. Neben mir ein Holländer, der 9 Monate mit dem Rad durch Südamerika fährt – Respekt, obwohl er sich diesmal einen Bus gönnt. Letzte Blicke auf Ushuaia – die Vavilov ist bereits wieder gen Antarktis unterwegs, die Bergspitzen offenbaren zunehmend braune Stellen, es nieselt… Der Frühling schmeichelt der Stadt nicht. iPod an, im Bus läuft eine DVD…“Rio“. Ein animierter Film. Kurzversion: Zwei Papageien, die letzten ihrer Art, müssen Liebe machen, um diese zu erhalten. Als sie aneinandergekettet werden, entdecken sie ihre Zuneigung – Fesselspiele-light! Der Typ neben mir blättert trotzdem im Playboy, die Kinder neben ihn interessiert das weniger, ich schiele manchmal rüber – sicher ein guter Weg, der Sprache näher zu kommen. Die Asphaltstraße endet, die nächsten Stunden geht es weiter über Schotter-Pisten. Flaches Land, ein paar Schafherden, ich schlafe ein. Am Grenzübergang im Niergendwo werde ich wieder geweckt, es läuft Fluch der Karibik. Die Busfahrt zieht sich, die Landschaft öde. Nach 13 Stunden erreichen wir Punta Arenas, Zwischenstopp, nach einer Stunde geht es weiter nach Puerto Natales. Ich versuche die Malaysier anzurufen, habe aber eine falsche Nummer – verdammt! Die Landschaft unverändert trostlos, beschlagene Fensterscheiben erlösen mich, schnurgerade Landstraßen ohne Gegenverkehr. Es gibt einen Snack. Während ich vor mich hinknabber schielt die 2jährige auf der Nebenbank auf meine Kekse. Hatte seit dem Frühstück nichts mehr – sie geht leer aus. Völlig erschöpft komme ich gegen 23 Uhr in Natales an, noch immer ohne Hostel. Rucksack aufgesetzt und plötzlich steht Wayne, einer der Malaysier vor mir. Die Jungs haben einen Platz im Hostel reserviert. Als wir ankommen gibt es frisch gekochtes. Julia, eine schweizer Freundin der beiden hat gekocht. Ich erfahre, dass die Vorbereitungen getroffen sind, um am nächsten Tag für 5 Tage in den Torres del Peine Nationalpark zum Campen und Wandern zu fahren. Na super, nix mit verschnaufen. Rucksack packen, um 2 Uhr ins Bett – um 7 Uhr wartet der Bus.
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