Dienstag, 13. März 2012

Reise mit Stolpersteinen

Mein zuletzt festgelegter Plan sollte Bestand haben. Allerdings sind die Flüge von Natal nach Foz do Iguazu deutlich zu teuer – an sich ist Fliegen in Brasilien schon eine Touristen-Falle. Wie auch immer, das Ziel stand fest und ich habe es auch tatsächlich geschafft, dort dann anzukommen. Zunächst ging es Samstags Mittags mit dem Bus 4,5 Stunden nach Recife, hier konnte ich die Nacht in der Bude eines Bekannten verbringen, den ich vor zwei Jahren beim Carneval kennengelernt habe. Seinerzeit hat er meinen Bruder und mich via Couchsurfing gehostet, nicht jedoch ohne uns im Vorfeld mit den Worten zu warnen: „Yeah, i can host you. But however i warn you, i am going to stay with 5 of my friends and we are all gay!”… War damals echt witzig und für mich auch absolut harmlos – die Jungs fanden meinen kleinen Bruder attraktiv ;) Und auch jetzt durfte ich nur mit der Bedingung übernachten, dass ich ihn überrede, wieder nach Brasilien zu kommen. Übrigens Kleiner, nach Auskunft sind es nicht deine roten Haare, sondern deine Beine, die dich für die Jungs attraktiv machen (und je nachdem wie schnell du dich hierauf meldest weiss ich, wie gewissenhaft du meinen Blog liest ;)).

Wie dem auch sei, beim Einchecken bemerke ich, dass ich einen Zwischenstopp von 30 Minuten in Belo Horizonte habe – mit Fliegerwechsel! Als wir dann 5 Minuten vor der Zeit landen bin ich doch entspannt. Der Flieger rollt aus und anstelle zum Terminal fahren wir aufs Vorfeld. Im Mittelgang stehen schon die ganzen Passagiere aber nichts bewegt sich. 10 Minuten später sehe ich, wie sie die Leiter wieder wegschieben – irgendein technischer Defekt. Nach weiteren 10 Minuten können wir den Flieger verlassen und in den Bus einsteigen. Nach kurzer Fahrt stockt der Verkehr… Ich werde langsam echt nervös. 10 Minuten vor Abflugzeit komme ich im Terminal an. Anstelle direkt in ein separaten Raum für Anschlussflüge gelotst zu werden, darf ich erstmal wieder in die Vorhalle und mich dem normalen Prozedere stellen. Also Handgepäck durchleuchten lassen und die 20 Münzen aus der Hosentasche. 5 Minuten vor Abflugzeit komme ich zum Boarding. Mein Flug wird natürlich nicht mehr aufgeführt. Im feinsten Portugiesisch kämpfe ich mich zu qualifiziertem Personal durch. Diese spricht darauf hektisch in ihr Mikrophon und rennt mit mir zu einer Art Notfall-Taxi. Im Flieger angekommen – der übrigens direkt neben meinem letzten Flieger steht – werden sofort die Türen geschlossen und es geht weiter nach Curitiba. Zwei Jungs vom Hostel holen mich auch direkt ab und überführen mich in nem VW-Bully ins Zentrum.

Curitiba ist ne echt coole Stadt. Der Süden Brasiliens steht stark unter Deutschem Einfluss. Traf ich zuvor kaum auf Brasilianer mit denen ich mich in Englisch unterhalten konnte, spreche ich hier einfach Deutsch. Nachnamen wie Kruse, Beck und Maier sind stark vertreten. Die Stadttour entwickelt sich zu nem Flop. Sowohl das Niemeyer-Museum als auch der Aussichtsturm haben Montags Ruhetag – hinzu kommt, dass die Stadttour-Buslinie ebenfalls nicht operiert. Kann man nichts machen, die Stadt wird zu Fuß erkundet und gefällt mir. Mit dem Nachtbus geht es später weiter nach Foz do Iguazu. Ich bin’s schon gar nicht mehr gewöhnt, aber wir kommen überpünktlich um halb 6 an. Freunde haben mir ein Hostel etwas außerhalb empfohlen. Absolut idyllisch gelegene Parkanlage – hier werde ich es mir zwei Tage gut gehen lassen.


Nachtrag zum Amazonas-Abenteuer:

Dank Diane, liegen mir jetzt die Fotos des Festmahls vor... Kopf abbeißen, Ausspucken, Kauen... Brokoli- Gesicht. Leider hatte ich nicht die Zeit, für die entscheidenden Momente auf die Kamera zu warten ;)



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