Samstag, 14. Januar 2012

Sommer, Palmen, Sonnenschein - was kann schöner sein?

Fünf Tage in Mancora und wirklich viel zu berichten gibt es nicht. Traumhafter Sonnenuntergang am ersten Abend, am zweiten Abend vermutlich auch – genau kann ich es nicht sagen, denn wir wurden von einer kleinen Gruppe (ein Holländer, ein Australier und zwei Kolumbianerinnen haben sich tags im Bus kennengelernt) angesprochen Fotos zu machen. Ich hab mich mit drauf gestohlen, wir kamen ins Gespräch und haben den Sonnenuntergang irgendwie völlig verpasst. Noch ein paar Bier, Abendessen und die Verabredung für die Fiesta später am Abend stand – die „Freude“ darüber standen insbesondere den beiden Jungs ins Gesicht geschrieben. Aber was solls. Zurück ins Hostel, fertig gemacht (das heisst insbesondere ordentlich Mückenspray auf die Haut), zwei Long Island Icetea und zurück ins Zentrum und tatsächlich, die Mädels haben sich durchgesetzt. 3 Stunden Salsa getanzt, zumindest eine Art davon (es lief Salsa Musik, ich habe mich dazu bewegt und eine Kolumbianerin hat relativ genau dasselbe gemacht – sah nur besser aus), am Strand weiter getanzt, meine Flip Flops verloren (das zweite Paar in diesem Urlaub), und viiieel später barfuß zurück ins Hotel – mit einer persönlichen Einladung nach Medellin, schon wieder. Am Morgen ausgeschlafen, Hangover professionell behandelt und das Hotel gewechselt – bisher das teuerste, aber eine affengeile Anlage mit Palmengärten direkt am Strand! Abends ne Full Moon Party, die nächsten Abende waren ruhiger – tatsächlich Erholung! Und Bikinis.
In Anlehnung an die Schrimp-Szene bei Forrest Gump: Es gab schwarze Bikinis, rote Bikinis, grüne Bikinis, gelbe Bikinis, rosa Bikinis, Bikinis die obenrum weiß und untenrum schwarz waren, Bikinis die untenrum schwarz und oben weiß waren, Bikinis die an einem vorbeigelaufen sind, andere, die sich vor einem im Sand gerekelt haben, es gab große Gruppen Bikinis und kleinere Grüppchen Bikinis, manche Bikinis waren gar allein unterwegs. Es gab argentinische Bikinis, ecuadorianische Bikinis, peruanische Bikinis, kolumbianische (!) Bikinis! Es gab Bikinis mit recht wenig Stoff, welche mit eher mehr Stoff. Manche mit neckischem Kleid-Ansatz! Es gab Bikinis vor bräunlichem Hintergrund, andere vor hellerem Hintergrund. Es gab natürlich anmutende Bikinis und welche, die sich künstlich gegen die Schwerkraft zur Wehr setzten. Manche Bikinis schrien danach ihnen hinterherzusehen, anderen sah man aus Anstand hinterher. Bikinis, die von rechts den Strand runterlaufen, Bikinis die von links an einem vorbeilaufen. Bikinis, Bikinis, Bikinis – nach 5 Tagen sind Bikinis wie Pinguine in der Antarktis, einfach nur noch da. Gut, dass wir weitergefahren sind, war ja nicht mehr zum Aushalten.
Nachts um halb zwei geht’s dann weiter nach Guayaquil, der größten Stadt Ecuadors. An der Grenze spielt sich eine typische südamerikanische Szene ab: Es ist 3 Uhr morgens. 4 Busse warten auf Abfertigung. Circa 200 Leute, eine lange Schlange bildet sich. Ein Grenzbeamter checkt die Pässe. Ein weiterer sorgt dafür, dass die Menschen in Reih und Glied stehen (immer dicht an der Wand, und wehe wenn nicht!), der gold-gelitzte Chef gönnt sich zunächst einen Mitternachtsschmauss, um dann seinem Untergebenen anzuweisen, dass er die Leute besser anweisen soll, an der Wand zu stehen… Wir stand länger als ne Stunde!
In Guayaquil angekommen geht’s mit dem Taxi in die Stadt. Unser Hotel ist in einem echt schnuckligem, alten Gebäude mit hohen Decken und Mamorboden. Direkt gegenüber sind der Fluss Guaya und die Uferpromenade. In Ecuador wird mit US-Dollar bezahlt, gab zwar nen riesen Aufstand, der Präsident musste zurücktreten, aber sein Nachfolger hat es doch durchgesetzt. Über Guayaquil hat man nicht viel Gutes gehört im Vorfeld, keine Stadt wo man sein müsste. Ich versuche es mal wieder mit einem Forumseintrag bei Couchsurfing und bekomme innerhalb kürzester Zeit viele Mails mit Vorschlägen. Wir treffen uns abends mit Diana. Neben den unbestreitbar optischen Aspekten für diese Entscheidung, spielte auch die Tatsache eine Rolle, dass sie einen Bekannten mitbringt, der vor kurzem auf Galapagos war und uns bei der Vorbereitung behilflich sein möchte. War ein super netter Abend, leckeres Essen und ein kleiner Stadtspaziergang. Bin bereits zu dem Zeitpunkt positiv von Guayaquil überrascht.
Am nächsten Nachmittag treffen wir uns wieder mit den beiden. Mir geht es nicht besonders gut, der Magen macht wieder zu schaffen. Und auch Sebastian ist am Arsch. Seit Tagen mit Ohrproblemen belästigt hört er kaum noch auf dem einen Ohr und macht sich Sorgen wegen des Trips. Also beginnt unser Stadtspaziergang erstmal in der Apotheke für mich und wird beim Ohrenarzt fortgesetzt. Auch das ist Couchsurfing, ohne die beiden wären wir relativ aufgeschmissen gewesen. Weiter geht’s zur Universität von Juan, wo im Uni-Garten ein paar Galapagos-Schildkröten beheimatet sind. Anschließend steht ein restauriertes Barrio an. Die Häuser bunt gestrichen und eine Bar neben der anderen tummelt sich am Hügel, während man den Aufstieg über 444 Stufen auf den Gipfel angeht, um die Aussicht über Guayaquil bei Nacht zu genießen.
Am nächsten Morgen spaltet sich die Reisegemeinschaft mit Sebastian auf, während er auf eigene Faust versucht, einen kürzeren Trip zu organisieren, entscheide ich mich für eine 8-Tages-Kreuzfahrt und werde Sonntag nachreisen – unterschiedliche Budgets. Trotzdem den Flug nach Quito werden wir wieder gemeinsam angehen. Zwei Stunden später bekomme ich einen Anruf, irgendwas ist bei der Buchung schief gelaufen. Im Reisebüro hat man uns einen Tarif gebucht, der nur für Einheimische galt – er musste nochmal 160$ blechen (One-Way!). Entsprechend begeistert ist die erste Station das Reisebüro, gut hab denen eh noch Geld geschuldet. Dort ist man überrascht, stellt den Fehler fest, bucht mir eine neue Kategorie und stellt die 160$ für Sebastian nach seiner Rückkehr in Aussicht – hat mich nur 2 Stunden Warten und Diskussion gekostet. Da er wohl die Email noch nicht lesen konnte, hoffe ich mal, dass er sich nicht allzulange ärgert. Die Vorbereitung auf den Trip gestaltet sich alles andere als einfach, in einer Mall möchte ich mir ein Unterwasser-Gehäuse für die Kamera besorgen. Ich hab ÜBERALL gefragt, bestimmt 15 Fotogeschäfte – niemand hat sowas! Mega schade! Und trotzdem, ich freu mich wie ein Schneekönig auf diesen Trip. Hab schon als Kind super viele Dokus über diese Inseln gesehen. Evolutionsgeschichte vom feinsten und wird ganz sicher wieder ein Highlight! Bis bald!

1 Kommentar:

  1. Hey Benni - ich versteht zwar Deinen Vergleich Pinguine & Bikinis...! Aber warum so viele Worte und so wenig Fotos? Hände zu zittrig - alles verwackelt??? Denk mal an uns! Eis und Schnee im Überfluss und keine Bikinis. Sei nicht so egoistisch und liefere was nach, bevor Du uns mit Darwinfinken, Schildkröten und Leguanen fütterst :-) !
    lg
    Dad

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