Sonntag, 22. Januar 2012

Galapagos - I love Boobies!!

Acht Tage auf den Galapagos-Inseln liegen hinter mir (Anm.: Und ca. 6 Stunden Arbeit an diesem Post - Bilderauswahl ist echt ne Qual!) und ich bin absolut begeistert – Landschaft, Tierwelt, Unterwasserwelt, Wetter…aber der Reihe nach (und gleich die Warnung, ich habe mich versucht kurz zu fassen - es ist wohl beim Versuch geblieben, aber umso mehr Fotos kann ich posten;) ). Als ich letzten Sonntag auf Baltra – einem ehemaligen US-Army Stützpunkt – gelandet bin, hat mich mein Guide Johann schon sehnsüchtig erwartet. Nachdem er genug über meine Fluggesellschaft geschimpft hat (sie ist immer als letztes dran und hat dann auch noch Verspätung), geht es mit dem Bus an den Hafen, wo unser Boot, die Guantanamerra, vor Anker liegt. Noch während wir auf das Schlauchboot-Shuttle warten, mache ich bereits Bekanntschaft mit den ersten Galapagos-Seelöwen, die sich vorm Steg im Wasser tummeln.
Wir legen Richtung Santa Cruz ab, wo noch am Nachmittag der erste Landgang ansteht. Vom Oberdeck aus sehe ich bereits die ersten Haie vorm Boot, etwas später den ersten Rochen und eine Meeresschildkröte, Fregattvögel begleiten uns – das lässt sich gut an. Am Strand wartet eine kurze Wanderung auf uns, stets mit der nötigen Vorsicht, da sich abseits der Wege Schildkrötennester befinden. Am Ende der Wanderung kommen wir an eine Lagune und wir haben tatsächlich Glück – 4 Flamingos schlürfen Krebstierchen. Die pinken Vögel sind noch auf Galapagos heimisch, allerdings haben sie in den letzten Jahren verstärkt mit eingeführten Tierarten zu kämpfen (wie die meisten anderen einheimischen Tierarten), aber auch El Nino hat stark zugesetzt. Nachdem wir noch kurz geschnorchelt haben, geht’s zurück zum Schiff. In einem kleineren Hafen werden die Vorräte aufgefrischt, wir bekommen unser Briefing für den nächsten Tag, welches jäh unterbrochen wird – schnelle kleine Plantscher gefolgt von einem großen… Ein Seelöwe nutzt die erhellte Fläche um unser Boot zur Jagd. Eine halbe Stunde später gesellen sich noch ein weiterer Seelöwe und 3 Galapagos-Haie von 3m Länge hinzu. Die Viecher flößen einem schon Respekt ein, wenn sie so um das Boot herumgleiten.
Am nächsten Morgen steht zunächst South Plaza auf dem Programm, eine recht kleine Insel, die aber von Tieren im Überfluss bevölkert werden. Wir landen mit dem Schlauchboot und haben Schwierigkeiten von der Treppe wegzukommen, da ein Seelöwenbaby (höchstens zwei Wochen alt) einfach im Weg liegen bleibt und uns neugierig betrachtet. Das erste Mal, dass wir die zwei Meter Mindestabstand nicht einhalten, es wird nicht das letzte Mal bleiben. Bereits in den ersten Minuten sehen wir massenweise Seevögel, die keine Scheu zeigen. Meeresleguane liegen faul in der Sonne und wärmen sich auf. Nur auf Galapagos gibt es Leguane, die gelernt haben zu schwimmen und sich von Algen ernähren – dabei tauchen sie bis zu 12 Minuten.
Direkt daneben die ersten Land-Leguane. Auf South Plaza gibt es auch einige Mischlinge (Meeresleguan-Männchen vergewaltigt Landleguan-Weibchen) – das fortpflanzungsfähige Alter erleben diese Mischlinge aber nicht. Ein rot-grüner Pflanzenteppich und verknorrte Bäume geben der Insel einen speziellen Touch. Nach einer Stunde ist unsere Zeit auf der Insel vorbei – der Galapagos National Park hat für jedes Schiff einen bestimmten Zeitplan ausgearbeitet, um die menschliche Aktivität auf jeder Insel zu kontrollieren.
Drei Stunden Überfahrt nach Santa Fe, schön in der Sonne liegen und Ausschau halten. Haie, Seehunde, Schildkröten kreuzen unseren Weg und ein Manta-Rochen schlägt einen Salto, um die Parasiten loszuwerden – hier tobt das Leben. In Santa Fe angekommen ankern wir in einer Lagune mit kristallblauem Wetter, Mittagessen und etwas rasten. Ein Sprung vom Oberdeck verschafft Abkühlung. Am Steinufer brüllen die Seelöwen. Während die Männchen mit einem tiefen Gröhlen ihr Revier abstecken, hört sich das Geblöke der Weibchen wie das Kotzen nach einer durchzechten Nacht an…
Es geht raus zum Schnorcheln. Jede Menge farbenprächtige Fische, die ersten Rochen, dann plötzlich der Ruf „Shark“… Ich drehe mich um, schwimme zu den anderen, da ist er schon wieder weg… Was heisst schon weg, ich bin sicher er kann uns sehen. Es geht weiter, ich schwimme relativ weit vorne beim Guide als ich unter mir zwei weiße Punkte auf grauem Hintergrund sehe. Flossen… Zwei Weißspitzenhaie in einer Höhle. Auch wenn ich nicht mehr als die Schwanzflossen sehen konnte: Meine beiden ersten Haie unter Wasser – endlich!
Weiter geht’s Richtung Strand, weitere Rochen und Meeresschildkröten schwimmen uns noch übern Weg. Dann werden wir eingesammelt und an eine andere Stelle, dichter an die Seelöwen-Kolonie verfrachtet. Wieder im Wasser schwimme ich keine Minute als ich direkt unter mir zwei Haie langsam durchs Wasser gleiten sehe. Der kalte Schauer war nicht nur dem deutlich kühleren Wasser geschuldet. Wir schwimmen weiter, deutlich weniger Fische und plötzlich eine schnelle Bewegung. Ein Seelöwen-Männchen taucht unter uns durch und beobachtet uns neugierig. Manchmal kommt es so dicht an uns ran, dass wir es anfassen könnten. Das ist so geil, nicht mal im Zoo bekommt man sowas geboten. Auf dem Rückweg zum Boot erkenne ich am Boden noch eine Wasserschlange – tödlich giftig.
Landung am Strand, wo die Seelöwen auf uns warten. Selbst die kleinsten, kaum eine Woche alt, sind Profis vor der Kamera: Entweder verspielt oder stolz auf die Vorderflossen gestützt, Kopf in den Nacken wird posiert. Auf Santa Fe ist deutlich weniger Leben als auf South Plaza (aber deutlich mehr als auf vielen anderen Inseln): Ein Galapagos-Habicht, jede Menge Eidechsen und einige recht große Land-Leguane werden gesichtet. Auch der Galapagos-Habicht existiert ausschließlich auf Galapagos. Er ernährt sich u.a. von Seelöwen-Babys, gut, dass ich das nicht sehen musste.
Nach dem Abendessen geht es weiter nach Espanola, der ältesten Insel des Archipels. Weißer Korallen-Strand, Seehunde die für uns posieren und ein relativ unspektakulärer Tauchgang (einige Rochen und Schildkröten, einen Hai und jede Menge Fisch) sind das Programm des Morgens. Später am Vormittag noch ein weiterer Tauchgang: Bereits bevor wir ins Wasser steigen wartet ein Seelöwe auf uns. Wieder dasselbe Prozedere: Er taucht unter uns durch, schwimmt auf uns zu, will spielen – wir dürfen nicht. Er versucht echt alles, schreckt auch nicht davor uns in die Flossen zu beißen.
Am Nachmittag fahren wir an eine andere Stelle und landen nochmal auf Espanola. Viele Vögel – vor allem Nasca-Boobies, aber auch einige Blue Footed Boobies (Blaufuss-Tölpel) sitzen und fliegen entlang unserer Strecke. Wieder mal muss man aufpassen, dass man nicht drauf tritt. Über uns schweben die Fregatt-Vögel auf der Suche nach Futter. Außer die Männchen mit ihrem roten Luftsack unterm Kinn, haben diese großen Vögel nicht viel zu bieten – ich mag sie nicht und sie haben insgesamt nen recht schlechten Ruf. Da sie nicht in der Lage sind zu tauchen oder zu schwimmen (das Gefieder ist nicht geeignet), müssen sie den anderen Vögeln das Futter streitig machen. Und das machen sie recht nachdrücklich! Einzelne Tropical-Birds, weiße Vögel mit recht langem weißen Schwanz, haben nur noch Stummelschwänze.

Ansonsten wird auch gerne der Moment abgewartet, wenn das Junge gefüttert wird, um zu attackieren! Als wäre das nicht schon genug, werden Nester geplündert – nicht etwa, um das Junge zu essen… Nö, es bekommt die ersten Flugstunden. Wird fallen gelassen, wieder aufgefangen, erneut fallen gelassen usw. Überlebenschance gleich null. Dafür rächen sich die Rotfuss-Tölpel: In Gruppen werden die jungen Fregatt-Vögel attackiert und getötet – sowieso komisch, dass die Natur so einen großen Parasiten zulässt…
Auf unserem Weg liegt auch das sogenannte Blowhole, bei Wellengang wird durch dieses Loch ab und an ein Geysir hochgeschossen. Das Glück bleibt uns treu: Obwohl es zu dieser Jahreszeit eigentlich keine Albatrosse mehr auf Espagnola geben sollte, finden wir noch ein paar Jungtiere vor – gut möglich, dass sie sich in den kommenden Tagen wagen, bei günstigem Wind von den Klippen zu stürzen.
Über Nacht geht es weiter nach Fernandina, zu Beginn ein Landgang. Fernandina war die erste besiedelte Galapagos-Insel. 1929 sind einige Deutsche hier hin ausgewandert, ihre Nachfahren leben noch heute auf den Inseln. Hinter einem Bergrücken geht es zu einem Sandstrand herunter. Baden ist gefährlich, direkt am Ufer tummeln sich immer mehrere Dutzend Stachelrochen. Wir gehen trotzdem einige Schritte ins Wasser, immer schön mit den Füßen flach am Boden. Wie gefährlich die Viecher sein können, hat der verrückte australische Krokodil-Hunter (Namen vergessen) vor einigen Jahren erfahren. Ein Stich ins Herz hat seinen Tod herbeigeführt. Ganz so schlimm sollte es für uns nicht werden, aber ein Stich in die Wade hätte das Ende der Tour bedeutet. Dazu sollte es aber nicht kommen – durch den Wellengang gab es zwar mehrfach Körperkontakt, aber das war´s auch schon. Dieser Morgen war der einzige Zeitpunkt, wo es richtig geregnet hat – trotz Regenzeit, wir haben einfach Glück gehabt.
Aber der Regen war auch nicht weiter schlimm, weil anschließend eh der nächste Tauchgang auf dem Plan stand. Bereits nach kurzer Zeit sehe ich in einer Höhle einige Weißspitzen-Haie. Unser Guide taucht runter, 5 Haie gleiten aus der Höhle und schwimmen im flachen Wasser um uns herum – und weitere Exemplare befinden sich noch immer in der Grotte, insgesamt schätzen wir die Anzahl auf 15-20! Wir schwimmen weiter raus, im 12m tiefen Wasser hoffen wir, Hammerhaie sehen zu können. Obwohl die Sicht recht gut ist, sieht man kaum, was sich auf dem Grund abspielt. Wieder mal viele Rochen, nachdem wir die Stachelrochen bereits morgens gesehen haben, kommen jetzt noch kleinere Manta-Rochen, Spotted Eagle Rays und goldene Rochen hinzu, teilweise in Schwärmen bis zu 20 Exemplaren.
Und plötzlich eine Bewegung am Boden – der hammerförmige Kopf ist deutlich zu erkennen. Ich rufe es der Gruppe zu und trinke erstmal einen Schluck Salzwasser, hätte den Kopf vllt aus dem Wasser heben sollen. Dann kann ich den ca. 3m langen Hai noch für einige Sekunden beobachten. Anschließend steige ich ins Begleitboot, die Maske drückt extrem.
Während dem Mittagessen geht’s weiter zur Post Office Bay. Hier haben Walfänger vor einigen Hundert Jahren eine Poststation eingerichtet. Briefe wurden in die Fässer gesteckt und von anderen Schiffen Richtung Hafen mitgenommen. Heute noch gibt es die Tradition, dass Postkarten eingeworfen werden und von anderen Reisenden persönlich zu Hause abgeliefert werden. In der Gruppe haben wir schnell die ca. 500 Postkarten aufgeteilt und durchgesehen. Aus Frankfurt gab es keine Karte, lediglich aus Fulda. Nach genauerem Betrachten, habe ich mich entschlossen, nicht die Karte von Sebastian mitzunehmen – wäre ja langweilig. Mal schauen, wann meine Karte zu Hause ankommt – ich habe mich für den Blue Footed Boobie als Motiv entschieden.
An der Bay gibt es auch einen Lavatunnel, eine Grotte die uns bis auf 20m unter die Erde führt und eine Verbindung mit dem Meer aufweist, allerdings unter Wasser. Unser Ziel war es, das andere Ende der Wand zu erreichen. Die letzten 40m musste man schwimmend in absoluter Dunkelheit durch das ca. 12 Grad warme Wasser zurücklegen. Eine echte Überwindung, dafür war aber der anschließende Schnorchelgang umso angenehmer – das Wasser kam einem echt warm vor! Highlight hier waren definitiv die Meeresschildkröten, die man beim Futtern beobachten konnte. Eine kleine Gruppe Pinguine huschte ab und an durchs Wasser, im Grunde aber nur, um ihre Spielchen mit mir zu treiben: Unter Wasser habe ich sie nie gesehen, aber kaum bin ich am Ufer tauchen sie 3m von mir entfernt auf und starren mich an. Also wieder zurück ins Wasser – und weg waren sie… blöden Viecher!
Am Nachmittag steht eine längere Überfahrt nach Puerto Ayura, Santa Cruz an. Ich verbringe die meiste Zeit dösend auf Deck, bin aber doch noch wach, als eine große Gruppe Delfine für einige Zeit mit unserem Boot schwimmen. Abends dann in die Stadt, für die Hälfte der Gruppe ist es der letzte Abend. Ich checke meine Emails und bemerke eine Nachricht von meiner Bänkerin, man vermutet Kreditkarten-Missbrauch und hat meine Karte vorsorglich gesperrt – 3 Tage später stellt sich dann heraus, falscher Alarm (Kannst wieder entsperren, Nina!!). Tag 5 verbringen wir auf Santa Cruz, der Hauptinsel. Am Morgen steht zunächst ein Besuch der Charles Darwin Station an, einer Aufzuchtstelle für Leguane und Schildkröten. Heimat der beiden berühmtesten Einwohner Galapagos – Lonesome George und Super Diego, beides recht alte Landschildkröten. Während man Lonesome George vor einigen Jahren auf einer Insel vorfand, auf der man glaubte, dass es keine Schildkröten mehr gäbe, stammt Super Diego aus einem Zoo in San Diego. Er gilt als das letzte Männchen einer Art, die nur auf Espanola vorkommt und durfte sich daher mit den verbliebenen sieben Weibchen vergnügen.
In der Aufzuchtstation tummeln sich mittlerweile jede Menge Jungtiere, auf allen Inseln zusammen gibt es circa 18.000 Landschildkröten… Zu Beginn des Zuchtprogramms waren es gerade mal 3.000! (Zur Hochzeit vor einigen hundert Jahren wird der Bestand allerdings auf 250.000 geschätzt! Schildkröten waren bei Seefahrern sehr beliebt, da sie Wochen ohne Nahrung auskommen konnten. Auf dem Rücken gelegt lassen sie sich gut stapeln und ihre Bewegungsfreiheit ist, sagen wir mal stark eingeschränkt – ein paar Dutzend Exemplare unter Deck bedeuten frische Schildkrötensuppe für Monate! Auf vielen Inseln wurden sie komplett ausgerottet!). Nachdem gegen Mittag neue Gäste an Bord gekommen sind, geht’s in die Berge, um die Schildkröten in freier Wildbahn zu beobachten. Stehen da wie Kühe auf der Weide und ziehen sich meist unter ihren Panzer zurück, wenn wir zu dicht kommen – das erste Tier, was abweisend auf uns reagiert hat!
Nachts fahren wir zu Rabida-Island, die sich durch rötlichen Vulkansand auszeichnet. Echt ein faszinierender Anblick, die Seelöwen erwähne ich anstandshalber auch mal, obwohl das ja schon normal ist. Tauchgang vom Strand aus, entlang von Felsen. Ein junger Seelöwe ist wieder in Spiellaune, ich sehe auch noch einen Hai. Recht witzig auch die Begegnung mit einem Vogel, der auf einem Felsen sitzt und nach Fischen Ausschau hält. Er lässt sich auch nicht beirren, als ich 50cm von ihm entfernt mich am Felsen festhalte und unter Wasser ihn beobachte, wie er einen nach dem anderen rauspickt.
Ich mache mich zurück Richtung Strand als ich von hinter mir Jenny (aus Alaska) rufen höre. Sie hat gerade einen Manta-Rochen gesehen. Ich zögere kurz, ob es das Wert ist, zurückzugehen und entscheide mich dann doch dafür nochmal ins Wasser zu gehen… Eine Minute später schwebt mir ein riesiger Manta-Rochen im flachen Wasser entgegen. Ich folge ihm einige Meter, strecke beide Arme aus und erreich nicht mal ansatzweise die Spannweite dieses Tiers! Majestätisch gleitet er durchs Wasser, fühlt sich aber wohl belästigt, dreht um, taucht unter mir durch, 2-3 Flügelschläge und weg ist er.




Nachmittags tauchen wir vor Bartolome, ein beliebtes Postkarten-Motiv! Auch wenn wir bei unseren Tauchgängen bisher echt verwöhnt wurden, war das nochmal speziell. Alle paar Meter Seesterne auf dem Boden, man sprach auch von der Milchstraße unter Wasser. Und haufenweise Haie, ich schätze in den 50 Minuten habe ich ca. 20 Haie gesehen, die um die großen Fischschwärme rumstreifen. Nachdem wir uns umgezogen haben, setzen wir zur Insel über. Zwar ist das Einsteigen in die Schlauchboote mittlerweile Routine, mit zwei großen Galapagos-Haien, die ums Boot schwimmen und dem absoluten Verbot, ins Wasser zu springen, da die Haie denken könnten, dass sie vom Boot gefüttert werden, wird das doch etwas spannender. Auf Bartolome gibt es nicht viel zu sehen. Recht trockene Vulkan-Insel, wenige kleine Tiere, aber ein atemberaubender Sonnenuntergang entschädigt für den mühsamen Aufstieg auf den Gipfel.
Die längste Bootsfahrt steht vor uns, 8 Stunden nach Genovesa-Island, den nördlichsten Punkt unserer Tour. Genovesa ist eine runde Insel, deren Mitte – ein Krater – mit Meerwasser geflutet ist, nachdem die Felswand an einer Stelle eingestürzt ist. Kurz nach Sonnenaufgang wandern wir durch eine Kolonie von Red Footed Boobies (Rotfuss-Tölpeln), die es nur hier zu bestaunen gibt. Einige Nester sind von Fregatt-Vögeln in Beschlag genommen worden, die hier ebenfalls brüten. Die Wanderung ist wieder mal typisch, man muss aufpassen, dass man nicht auf die Vögel tritt, da die keineswegs irgendwie zurückweichen. Gegen Ende entdecken wir in einiger Entfernung eine Sumpfohr-Eule, ein Tier was man wohl auch in der Heimat antreffen könnte.
Am späten Vormittag noch ein Tauchgang mit Haigarantie. Zunächst schnorcheln wir an einem Felsen, wo man Hammerhaie antrifft – in nur 2,5m Tiefe… Einzig, als wir da sind, sind die Haie nicht da. Egal, zweite Station ist vor der Kolonie der Seelöwen – hier gibt es neben den Galapagos-Seelöwen auch die kleineren Fur Sea Lions. Beim Einstieg ins Boot schlage ich mir das Knie auf, als ich das Blut abwische, meint unser Guide, ich solle es lassen, schließlich wollen wir Haie sehen – mieser Humor, im Wasser spielt nun mehr nur noch das Kopfkino… Aber wieder keine Haie. Zuletzt steigen wir in der Nähe der Guantanamerra nochmals aus, ums Schiff kreisen immer zwei, drei Galapagos-Haie. Das Wasser ist trüb, mein Knie blutet noch, wir kommen ans Schiff – immer noch keine Haie! Der einzige Tag mit Pech beim Schnorcheln. (Ich fands okay;))Nachmittags noch ein Landgang. Genovesa ist echt eine schöne Insel, viele Vögel, schöne Lagunen, einige Kakteen (mit weichen Stacheln – es gibt weder Leguane noch Schildkröten)… Von der Klippe aus sehen wir zwei Meeresschildkröten bei der Paarung zu (immer diese Spanner!), das Seelöwen-Männchen schwimmt vor der Eingang der Bucht und im flachen Wasser, keine 3m entfernt ein großer Galapagos-Hai – aber mit dem Männchen legt der sich nicht an!
Der Sonntag vergeht wie im Flug. Unser letzter Landgang ist in North Seymour, gleich gegenüber der Flughafen-Insel. Unser Boot setzt bereits um 6 Uhr über, für das frühe Aufstehen werden wir mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt! North Seymour ist Brutstätte der Blue Footed Boobies, die berühmt für ihren Paarungstanz sind. Rechtes Bein hoch, Pfeifen, Linkes Bein hoch, Pfeifen, Schwanz hoch, Pfeifen und wieder von vorne! Leider können wir dieses Schauspiel nicht beobachtet, trotzdem schöne Tiere! Dafür sind einige Fregatt-Vögel in Balzlaune, aufgeblähter roter Kehlkopf – trotzdem mag ich die Vögel nicht. Um halb 8 fahren wir nach Baltra und von dort an den Flieger. Eine echt schöne Woche geht zu Ende! Galapagos ist echt ein Ort, an den ich wieder zurückkehren möchte – i love Boobies!!

1 Kommentar:

  1. Geiler Trip, toller Bericht, super Fotos. Klingt nach dem Höhepunkt Deiner Reise! Was soll jetzt noch kommen - Medellin vielleicht :-) ? Bin gespannt... weiter so!
    lg
    Dad
    P.S.: Übrigens - der lustige Aussi, der mit dem Stachelrochen tanzte, war Steve Irvine - aber wie gesagt - war. Zur Nachahmung nicht empfohlen!

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