Dienstag, 8. November 2011

...nochmal Glück gehabt!

Es ist Dienstag Vormittag und obwohl der Tag noch recht jung ist, bin ich um einige Erfahrungen reicher. Da wäre zum einen die Erkenntnis, dass man sich vorher um ein Zimmer kümmern sollte, wenn man vor hat ans Ende der Welt zu reisen. Bei einem Check von Hostelworld stellt sich raus, dass kein Hostel verfügbar ist! Aber der Flug ist gebucht, also mach ich mich auf den Weg, wird schon schief gehen. Apropos schief gehen, die zweite Erkenntnis ist, dass man hier Flüge buchen kann, die Confirmation bekommt, aber dass das noch lange nicht heisst, dass man tatsächlich bezahlt hat. Beim Check-Inn wies man mich freundlicherweise noch darauf hin, dass ich das unbedingt noch nachholen müsse. Glück gehabt, die Reservation war noch verfügbar…
Der Tag hat echt Potenzial. Beim Boarding festgestellt, dass ich in der Business Class untergekommen bin – das entschädigt doch ein bisschen für die strapaziösen Lufthansa-Flug.
Der Tag wird besser. Der Landeanflug auf Ushuaia ist einfach unbeschreiblich. In dem Moment wo man unter die Wolkendecke sticht, ist man von Schnee bedeckten Anden-Gipfeln umringt. Später hat man den Blick auf den zerklüfteten Beagle-Kanal. Die Trostlosigkeit Feuerlands hat was faszinierendes. Der als „modern“ beschriebene Flughafen mutet von innen eher wie ein altes, hölzernes, englisches Landhaus an.

Nachdem ich der Taxi-Fahrerin mein Problem geschildert habe, hat sie mich zu einem B&B gebracht und tatsächlich, für heute Nacht bin ich versorgt. Ein Mütterchen, Monica, hat im Bademantel die Tür geöffnet, war wohl etwas überrascht. Seitdem ihre Kinder weggezogen sind lebt sie allein mit ihrem Hund Frodo (da er blind ist knallt er manchmal gegen Türen) und vermietet die Zimmer an Reisende. Das Zimmer hat einen guten Komfort, hier würde ich es etwas länger aus halten. Wir unterhalten uns in Spenglisch, ab und an hilft der Google Translator. Während ich mich mit zwei Algeriern unterhalte – Kahlerras reist mit seiner Tante durch Argentinien, was für die beiden deutlich mehr organisatorischen als auch finanziellen Aufwand bedeutet als für mich – bekomme ich frischen Mate und gute Neuigkeiten… Monica hat mir für 2 oder 3 Nächte bei ihrer Bekannten ein Zimmer organisiert. Ich sag doch, der Tag hat Potenzial. Obwohl es deutlich länger hell bleibt als in Buenos Aires kann ich den Tag kaum nutzen – der Regen prasselt unaufhörlich auf das Wellblech-Dach. Was soll’s! Ich soll mir keine Sorgen machen, das Wetter wechselt hier schneller als irgendwo anders. Bedeutet für mich also Pläne schmieden für morgen und die nächsten Tage. Werde morgen mal checken, ob ich mir hier etwas Besonderes gönne, hoffe es klappt;)

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