Bevor man sich auf eine Reise begibt, sollte man die
wesentlichen Vorbereitungen treffen. Hierzu zählt unter anderem im Voraus die
Tickets buchen, sich einen guten Reiseführer zulegen und diesen auch studieren,
sich um die Einreisebedingungen kümmern, eine grobe Route festlegen, was man
alles sehen möchte etc.
Unsere Reisevorbereitungen beschränken sich zumeist auf das
Ticket kaufen, 12 Stunden vorher das Nötigste einpacken (was man nicht mitnimmt
kann man ja immer noch käuflich erwerben), den Reisepass rauszusuchen, zum
Flughafen zu fahren, den Reiseführer im Flieger zu lesen und vor Ort die Route
festzulegen. Wir wollen ja schließlich spontan sein und meistens läuft das auch
reibungslos ab – nur diesmal halt nicht.
Um die bald folgenden Reiseberichte nicht unnötig mit
Negativem zu belasten, schreibe ich mir jetzt einfach mal alles von der Seele,
was man bei einer Cuba-Reise beachten sollte bzw. was schief gehen könnte:
1)
Abflugzeit 02. Januar morgens
Wer zu Beginn des neuen Jahres in den Urlaub fliegen möchte,
sollte den frühen Morgen des 2. Januars tunlichst vermeiden. Niemand, also
wirklich niemand, beschäftigt sich mit dem Packen bereits am 30. Dezember, wenn
die Geschäfte noch offen haben. Und aus einer kurzen Silvester-Party, bei der
man es nicht übertreiben will, wird auch schnell mal 5 Uhr morgens bei nicht
mehr vollständig vorhandener Balance. Der erste Versuch bereits früh morgens
gegen 12:30 Uhr aufzustehen ist dann meist zum Scheitern verurteilt und man
möchte den ganzen Tag im Bett verbringen. Hilft aber nichts, gepackt werden
muss ja irgendwann. Also wird recht spät am Abend alles was man benötigt – bzw.
alles was man davon überhaupt hat – zusammen geräumt und in den Rucksack
gestopft. Das Ding kann man schließlich auch noch in Havanna anständig packen!
2)
Visum
Nicht jeder ist willkommen. |
3)
Gepäck
Als Backpacker benötigt man nicht viel – was man aber
benötigt ist im Rucksack. Soweit so klar. Doof nur, wenn eben dieser Rucksack
nicht dort ankommt, wo er ankommen sollte
- wie in meinem Fall. Also fehlendes Gepäckstück reklamieren, eine
Servicenummer zwecks weiterer Informationen erhalten, beim Bruder Klamotten
leihen und den Abend genießen. Ist ja nicht weiter tragisch. Am Folgetag immer
noch keine Informationen, dafür aber herausgefunden, dass meine Versicherung
bei verspäteter Lieferung für neue Klamotten aufkommt. Das ist klasse! Ergo an
Tag 3 auf die Suche nach neuen Klamotten gemacht. Problem: Aufgrund des
Embargos gibt es viele Dinge in Cuba eher selten. Dank fehlender
Textilindustrie gehören vernünftige Klamotten definitiv dazu. (Aber Che Guevara
Shirts gibt’s trotzdem an jeder Ecke). Da vergeht schon mal ein halber Tag bis
man n paar Shirts und Hosen gekauft hat. Am Ende kam mein Rucksack dann doch
noch an – mit 3,5 Tagen Verspätung.
4)
Mietauto
Das ist nicht der Auto-Verleih |
Cuba ist ein Land, dessen Infrastruktur noch nicht 100%ig
auf Touristen eingestellt ist. Touris dürfen nur mit dem Touristenbus fahren.
Insbesondere in Havanna kann der Kauf eines Tickets daher auch mal mit 3
Stunden Wartezeit verbunden sein (Sozialismus lebt!). Die Busse fahren
unregelmäßig und es kommt schon mal dazu, dass der Ölfilter verstopft ist und
man mangels Ersatzteilen mitten auf der Strecke liegen bleibt. Es empfiehlt
sich daher ein Mietwagen, um vollste Flexibilität zu erhalten. Dieses sollte
man definitiv von Deutschland aus buchen und zwar mit etwas Vorlaufzeit.
Der Ölfilter gönnt sich ne Auszeit... |
Ersteres haben wir gemacht, letzteres allerdings nicht. Daher kommt man
zunächst in den Genuss der Freude über einen richtig günstigen Tarif (30 CUC
pro Tag / 1 CUC = 1 USD = bald 1 Euro). Nur um dann 3 Tage später zu erfahren,
dass die erhaltene Bestätigung nicht gleichbedeutend damit ist, dass man auch
tatsächlich ein Auto erhält... Dieses gabs nämlich nicht. Vor Ort zu versuchen
Ersatz zu beschaffen ist Anfang Januar dann auch zum Scheitern verurteilt. Die
Verleihgesellschaften sind doppelt überbucht und man bekommt allenfalls
Schnäppchenpreise zu 90 CUC (also das 3-fache) angeboten. Insofern die beste Entscheidung des Urlaub – Verzicht auf
den Mietwagen und anstelle mit anderen Reisenden zusammen auf Taxis
zurückgreifen, wenn die Schlange vorm Viazul-Schalter mal wieder zu lang wird
5)
Internet
Wenn man sich schon ein Land aussucht, wo man mal etwas in
Trouble gerät, dann ist Cuba definitiv die erste Wahl. Schnell mal ins Wifi
einloggen und sich im Internet die nötigen Informationen holen – kannste in Cuba
vergessen! Internet gibt es zwar in ausgesuchten Luxus-Hotels. Für den stolzen
Preis von ca. 8 Euro die Stunde kann man sich dann auch Internet-Vergnügen aus
der Modem-Zeit sichern. Wisst ihr noch damals, als es so schön gerattert hat
und der Aufbau einer Seite ca. 5 Minuten gedauert hat. In Cuba ist das noch
möglich. Aber wer geht im Urlaub auch ins Internet – also außer denjenigen, die
Informationen über ihr Gepäck, ihre Gepäckversicherung und ihren Mietwagen
suchen. Ich zum Beispiel :)
So jetzt genug mit Negativem, nach dem anfänglichen Ärger
ist der Trip nämlich noch ein echtes Highlight geworden!
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