Auf der Überfahrt nach Koh Paghan treffen wir auf eine
Deutsche, mit der wir uns ein Taxi zu ihrem Hotel am Haad Rin Beach leisten.
Für uns haben sie auch noch ein Plätzchen frei, also bleiben wir. Zunächst wird
sich wieder ein befahrbarer Untersatz ausgeliehen, um die Insel zu erkunden.
Wenn es sich auch größtenteils um Backpacker handelt, so ist Koh Paghan
definitiv touristischer als zuvor Koh Tao. Auf unserem Cruise entlang des
Strands entdeckt Nick eine Palme, die quer zum Meer wächst, unser Motiv für den
Sonnenuntergang…
Da hierzu aber noch n Stündchen fehlt suchen wir uns eine Bar
in der Nähe und werden mit der Freedom Bar fündig. Der Inhaber – ein Rasta-Thai
– kann kaum aus seinen Augen schauen, macht aber einen sehr entspannten
Eindruck und seine Bar ist einfach erstklassig! Später gibt es einzigartige
Fotos vor der untergehenden Sonne auf einer Palme liegend. Dank freundlicher
Mithilfe von Zach, wird mein Abgang etwas ruckartiger eingeleitet. Abends
zurück im Hotel treffen wir wieder auf die drei Holländerinnen, die sich
bereits für die Half Moon Party fertig gemacht haben. Nach dem Abendessen
glühen wir dezent vor – allerdings war zum Abfahrtszeitpunkt keiner von uns in
der Lage oder in der Laune, um tatsächlich auf die Party zu fahren. Anstatt
haben wir uns noch in eine Strandbar zurückgezogen und haben noch weiter
getrunken. Am folgenden Tag machen wir uns in den Nordteil der Insel. Als wir
nach dem Weg fragen, rät man uns, mit den Rollern vorsichtig zu sein, da ein
Teil der Strecke vom Regen weggespült sei – wir finden recht schnell heraus,
dass dies den Tatsachen entspricht ;) Den Weg schaffen wir trotzdem und werden
dafür mit einem recht einsamen Strand (verglichen mit den Hauptstränden)
belohnt.
Bei Pfannekuchen und Frucht-Shakes baumeln wir den Nachmittag in der
Hängematte. Der Abend wird entspannt in der Magic Bar ausklingen gelassen. Am
nächsten Morgen geht’s für Zach bereits um halb 6 Uhr los. Er muss die Fähre
erwischen, um dann von Surat Thani nach Bangkok zu fliegen – rechtzeitig zu
Weihnachten ist er in der Heimat. Der eigentliche Plan von Nick und mir – mit
ihm aufstehen und zu den Wasserfällen zu hiken – wird zu gunsten eines viel
besseren Planes fallen gelassen – weiterschlafen und ab Mittags in der
Hängematte chillen! ;)
Für den darauffolgenden Tag haben wir ebenfalls für 6 Uhr
das Taxi zur Fähre bestellt. Mit weiteren Bussen kommen wir über Surat Thani am
Nachmittag in Kaoh Sok an. Bei Kaoh Sok handelt es sich um einen Nationalpark,
der einen der ältesten Dschungel der Welt umfasst. Da es an diesem Tag für
Unternehmungen bereits zu spät ist und wir Geldprobleme haben (die Story muss
mal separat erzählt werden), beschließen wir die Stadt noch etwas zu erkunden.
Obwohl es Heilig Abend ist kommt nicht wirklich Weihnachtsstimmung auf - ist auch gar nicht notwendig. Nach dem
Abendessen gibt es noch ein paar Drinks in der Chill Out Bar. Als wir ums Feuer
sitzen treffen wir auf zwei Holländer – Freek und Anette – anders als geplant
geht der Abend dann doch etwas länger!
Mit Mühe kämpfen wir uns am nächsten
Morgen aus dem Bett, unser Taxi holt uns um halb 9 ab und bringt uns zum Eingang
des Nationalparks. Das Taxi ist paretätisch aufgeteilt – 5 Deutsche und 5
Holländer (kaum zu glauben, dass das Land nur 15 Mio. Einwohner hat! Die sind
ja überall! ;) ). Mit einem Longtail Boot setzen wir über den Staussee über –
die Kulisse ist atemberaubend! Senkrecht aus dem Wasser ragen schroffe Gipfel
bis zu 100m empor, trotzdem sind sie fast vollständig mit Bäumen bewachsen. Ich
komme kaum dazu, Fotos zu machen. Nicht nur, weil mich die Landschaft in ihren
Bann gezogen hat, vor allem aber weil wir im Boot richtig nass werden und ich
scheinbar den Jackpot Platz erwischt habe (hinten rechts!). Nach circa einer
Stunde erreichen wir eine schwimmende Bungalow Siedlung, wo wir zu Mittag essen
und im warmen Wasser schwimmen.
Nach dem Lunch geht es auf einen Dschungel Trail durch den
Wald bis zu einer Höhle. Anders als uns vorher gesagt wurde, hatte der Guide
für uns keine Taschenlampen besorgt. Mit Glück bekommt jeder aus der Gruppe
trotzdem eine geliehen, bis auf mich! Wir betreten die Höhle von der unteren
Seite und müssen recht bald mehr als knietief durch kaltes Wasser waten.
Irgendwie scheint es ein Problem zu sein, was hauptsächlich bei Männern
auftritt, aber wenn kaltes Wasser an eine gewisse Stelle ranreicht, stockt
erstmal der gesamte Vormarsch ;) Nachdem wir die ersten Meter schwimmen
mussten, heisst es durch einen Felsspalt durchklettern. Ohne Taschenlampe echt
eine Herausforderung.
Größere Probleme hatte eine der Holländerinnen – erst vor
4 Monaten hat sie einen Genickbruch erlitten und versucht jetzt bereits durch
Höhlen zu klettern. Weder ihr Mann noch ihr erwachsener Sohn hätten sie davon
abgehalten (oder ihr irgendwie geholfen). Es kommt wie es kommen muss, sie
stürzt ab hat aber Glück. Sie kehrt mit einem Guide direkt wieder um. Wir
anderen setzen unseren Marsch weiter fort und gelangen in immer größere Höhlen
mit Tausenden von Fledermäusen, die von uns aufgeschreckt um uns rumflattern.
Fledermäuse erledigen ihre Notdurft kopfüber hängend und locken damit
Grashüpfer zu Dutzenden an… Diese wiederum werden von Spinnen verfolgt – den
Spinnen geht’s gut, sie werden teilweise größer als ein Handteller. Zu wissen,
dass die Viecher irgendwo im Dunkeln sitzen ist komisch. Ohne Lampe wartet man
immer darauf auf eine drauf zu fassen, wenn man an der Wand nach halt sucht. Aber wie unser Guide so schön sagte:
„Not poison for me… Not sure what about you haha“
Nach dem Höhlenabenteuer kämpfen wir uns zurück zum Camp, wo
frisches Obst auf uns wartet. Nach kurzer Rast fahren wir über den See zurück
und kehren Abends zu unseren Bungalows zurück. Wir buchen den Minibus zurück
nach Surat Thani für den folgenden Tag, um Abends dann in Penang, Malaysia auf
Ken (einem Freund, den ich in Südamerika kennengelernt habe) zu treffen. Das dieser Trip nicht ganz so läuft
wie geplant, wissen wir zu dem Zeitpunkt aber noch nicht. Also genießen wir
noch etwas den Dschungel-Flair am Lagefeuer und relaxen.
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