Samstag, 22. Dezember 2012

Erste Tage in Thailand



Obwohl es bereits schon knapp eine Woche her ist, seit ich mit meinem Bruder nach Thailand aufgebrochen bin, wird das erst der erste Blogeintrag. Das zeigt eigentlich 3 Dinge: Ich muss mich erst wieder ans Schreiben gewöhnen, wir haben eine Bude ohne Wifi (kostet dafür auch nur 5 Euro die Nacht) und vor allem: Ich hab eigentlich keine Zeit zum Schreiben! ;)

Nun, in Bangkok angekommen gings direkt weiter Richtung Süden nach Hua Hin. Eine Stadt, die man auch getrost links liegen lassen kann. Nichts, was mich irgendwie auf Anhieb gereizt hätte. Wir haben dies auch nur als Zwischenstopp gesehen und sind nach einer Nacht direkt weiter gefahren –Ziel Koh Tao, einer kleinen – vor allem bei Backpackern – beliebten Insel. Der Weg dahin kann sich sehr leicht und angenehm gestalten, oder man spart sich Geld! Wir haben uns für letzteres entschieden und sind daher mit dem Zug 5 Stunden nach chumpon gefahren, um dort die Fähre nach Koh Tao zu nehmen. Auf dem Trip haben wir Zach kennengelernt, einen Ami, der gerade in den letzten Zügen seiner 5 Monatstour liegt. Am Bahnhof in Chumpon wurden wir direkt zu einem Taxi geführt, welches uns ans Pier bringt, damit wir noch die 23 Uhr Fähre nehmen können. Der Lonely Planet bezeichnet diesen Weg als „romantisch 6 Stunden unterm Sternenhimmel liegen“. Die Wahrheit ist: Wenn man der letzte ist, der an Bord kommt, gibt es keinen Platz mehr zum liegen. Mein Schlafplatz war die Leiter runter zum Maschinenraum – 6Stunden voller olfaktorischem Hochgenuss (Diesel und Urin)! Man hätte auch ein Boot am nächsten Morgen nehmen können, wären dann lediglich 2,5 Stunden gewesen. Naja dafür haben wir uns dann morgens um 5 Uhr auf die Suche nach einer Unterkunft begeben hatte auch was! ;)

Der beste Weg, um die Insel zu erkunden ist, indem man sich Roller ausleiht. Für mich ist es das erste Mal auf einem solchen Gefährt – da man hier aber quasi keine Regeln beachten muss, ist es recht leich… einfach hupen und fahren! Abends treffen wir uns mit einem ehemaligen Arbeitskollegen – Andi und seine Frau Katrin verbringen ebenfalls auf Koh Tao die letzten Tage ihrer Flitterwochen… schon witzig, dass man um die halbe Welt fliegen muss, um sich zu treffen. 




Am nächsten Morgen versuchen Nick und ich uns über Land zu einem Strand durchzuschlagen, der als der schönste der Insel beschrieben wird. An unserem Startpunkt fragen wir das Mädel an der Rezeption nach dem Weg. Sie gibt uns zu verstehen, dass es den Weg, den wir suchen nicht gibt! Einwohnern sollte man generell nicht vertrauen, insbesondere dann, wenn auf der Karte ein Weg eingezeichnet ist. Wir machen uns also auf den Weg und überwinden auf dem ersten Kilometer mal einfach so 150 Höhenmeter – in der Mittagshitze ein reines Vergnügen. 

Die Straße ist aber gut, von daher ignorieren wir auch galant das Schild mit dem Totenkopf und dem Hinweis, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Blöde Idee! Ne halbe Stunde später, wir mittlerweile durchgeschwitzt und zumindest ich, tierisch am Fluchen, beenden wir unseren Trip, ohne auch nur in die Nähe des Strandes zu kommen, mitten im Dschungel. Die Straße wird scheinbar erst noch gebaut. Abends gehen wir mit ner Holländerin, die wir tagsüber aufgegabelt haben, essen und zu einer lokalen Bar – bei der High Bar ist der Name Programm. Nicht nur, da wir wieder senkrecht den Berg hochklettern müssen. Erstmal angekommen, schwebt einem der süßliche Geruch von Mariuana in die Nase, während man den Klängen von Bob Marley lauscht – sehr entspannte Athmosphäre!

Am darauffolgenden Tag geht es auf einen Schnorcheltrip, die Unterwasserwelt Koh Taos wird allseits gelobt. Nach unserer Erfahrung von der letzten Bootsfahrt haben wir uns noch sicherheitshalber Tabletten gegen die Seekrankheit beschafft, die dafür sorgt, dass wir beide kurz vorm einschlafen sind. Unser erstes Ziel ist die Shark Bay, ein Spot wo man auf Haie treffen soll. Wir bekommen Taucherbrille und Schnorchel ausgehändigt, aber keine Flossen, da es angeblich nicht erlaubt sei. Schnorcheln ohne Flossen ist beschissen und verdammt anstrengend! Shark Bay besteht hauptsächlich aus toten Korallen, wo es kaum Fische gibt. Einige scheinen einen Hai gesehen zu haben, ich selbst habe quasi nix gesehen und war recht enttäuscht. Auch die Hoffnung, dass die nächstens Spots besser werden, wurde nicht erfüllt. Sicherlich ist es unfair, Koh Tao mit Galapagos zu vergleichen, aber da das das letzte Mal war, dass ich geschnorchelt habe, war es diesmal doch sehr ernüchternd. Die letzten 3 Stunden haben wir auf einer Privatinsel verbracht, die ziemlich überfüllt mir Touristen war. Wenn man dies allerdings mal beiseite lässt einen atemberaubenden Anblick bot! 

Abends haben wir uns mit zwei israelischen Stewardessen zum Dinner verabredet, die wir auf dem Boot kennengelernt haben. Bevor wir ins etwa 3 km entfernte Zentrum aufbrechen, werden wir vorm Supermarkt von 3 Holländerinnen angequatscht, ob wir sie auf unseren Rollern mitnehmen könnten, da sie vergeblich auf ein Taxi warten – die Drei wollen in den Geburtstag von einer reinfeiern.. Da sagt man nicht nein! ;) Wir sind aber zunächst mit den Israelis verabredet. Stachen sie an Bord und im Wasser durch nicht zu verleugnende Attribute hervor, mussten wir doch recht schnell feststellen, dass Konversation mit Ihnen ziemlich langweilig ausfällt. Was mich am meisten gestört hat, war die Art, wie sie mit dem Personal umgingen. Kurz vorher noch über die schlimmen, arroganten Gäste im Flieger aufregen und sich dann keinen deut besser verhalten (wie schreibt man eigentlich deut??). Egal, wir treffen uns als noch mit den drei holländischen Mädels und verbringen einen netten Abend an der Strandbar. 

Nachdem wir am folgenden Tag ausnahmsweise mal nicht früh aufstehen mussten, haben wir aufs Wecker stellen verzichtet! Nach dem Frühstück am späten Vormittag machen uns Nick und ich auf den Weg zu einem Strand an der Westküste. Der Weg führt circa eine Stunde über eine recht bescheidene Piste. Bei um die 30 Grad und einigen Höhenmetern sind wir recht froh, dass jeder zwei Flaschen Wasser am Start hat. Auf den letzten Metern gelangen wir an ein aufgegebenes Bungalow-Resort. Die Natur hat an einigen Stellen wieder zurückgeschlagen, sodass die Treppen überwuchert waren. Das Hauptgebäude selbst war noch gut erhalten, allerdings liegt leider Unmengen von Abfall herum und verschandelt den Ausblick. 

Ein Strand ist nicht wirklich vorhanden, da die Bucht von wuchtigen Steinen gesäumt ist. In nächster Nähe soll es die Möglichkeit zum Klippspringen geben. Wir finden sogar noch alte Zeichen und Pfaden zu den Stellen. Da wir aber keine Möglichkeit sehen, nach dem Sprung wieder aus dem Wasser zu kommen und auch keine anderen Personen in der Nähe waren, haben wir auf den Sprung verzichtet und in 12m Höhe die Aussicht und das Rauschen des Meeres genossen. Irgendwie hat dieses Geräusch eine ähnlich hypnotische Wirkung wie Feuer – ich könnte stundenlang zuhören /-sehen.
Der Abend wird recht ruhig ausklingen gelassen, da wir am nächsten Morgen nach Koh Panghan aufbrechen wollen. Die Nachbarinsel – u.a. berühmt für ihre Full und Half Moon Partys – liegt etwa 2 Stunden mit dem Boot entfernt. Wie es der Zufall so will findet auch ausgerechnet am Weltuntergangstag eine Half Moon Party statt. Zunächst allerdings wird die Herausforderung darin bestehen, eine vernünftige Unterkunft zu finden, da die Insel recht bevölkert sein wird. Wird schon werden!
 
Soweit für aktuell! Hoffe, dass ich in den kommenden Tagen vielleicht etwas mehr Zeit finde, zu schreiben.

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