Obwohl es bereits schon knapp eine Woche her ist, seit ich
mit meinem Bruder nach Thailand aufgebrochen bin, wird das erst der erste
Blogeintrag. Das zeigt eigentlich 3 Dinge: Ich muss mich erst wieder ans
Schreiben gewöhnen, wir haben eine Bude ohne Wifi (kostet dafür auch nur 5 Euro
die Nacht) und vor allem: Ich hab eigentlich keine Zeit zum Schreiben! ;)
Nun, in Bangkok angekommen gings direkt weiter Richtung
Süden nach Hua Hin. Eine Stadt, die man auch getrost links liegen lassen kann.
Nichts, was mich irgendwie auf Anhieb gereizt hätte. Wir haben dies auch nur
als Zwischenstopp gesehen und sind nach einer Nacht direkt weiter gefahren –Ziel
Koh Tao, einer kleinen – vor allem bei Backpackern – beliebten Insel. Der Weg
dahin kann sich sehr leicht und angenehm gestalten, oder man spart sich Geld!
Wir haben uns für letzteres entschieden und sind daher mit dem Zug 5 Stunden
nach chumpon gefahren, um dort die Fähre nach Koh Tao zu nehmen. Auf dem Trip
haben wir Zach kennengelernt, einen Ami, der gerade in den letzten Zügen seiner
5 Monatstour liegt. Am Bahnhof in Chumpon wurden wir direkt zu einem Taxi
geführt, welches uns ans Pier bringt, damit wir noch die 23 Uhr Fähre nehmen
können. Der Lonely Planet bezeichnet diesen Weg als „romantisch 6 Stunden
unterm Sternenhimmel liegen“. Die Wahrheit ist: Wenn man der letzte ist, der an
Bord kommt, gibt es keinen Platz mehr zum liegen. Mein Schlafplatz war die
Leiter runter zum Maschinenraum – 6Stunden voller olfaktorischem Hochgenuss
(Diesel und Urin)! Man hätte auch ein Boot am nächsten Morgen nehmen können,
wären dann lediglich 2,5 Stunden gewesen. Naja dafür haben wir uns dann morgens
um 5 Uhr auf die Suche nach einer Unterkunft begeben hatte auch was! ;)
Der beste Weg, um die Insel zu erkunden ist, indem man sich
Roller ausleiht. Für mich ist es das erste Mal auf einem solchen Gefährt – da man
hier aber quasi keine Regeln beachten muss, ist es recht leich… einfach hupen
und fahren! Abends treffen wir uns mit einem ehemaligen Arbeitskollegen – Andi und
seine Frau Katrin verbringen ebenfalls auf Koh Tao die letzten Tage ihrer
Flitterwochen… schon witzig, dass man um die halbe Welt fliegen muss, um sich
zu treffen.
Am nächsten Morgen versuchen Nick und ich uns über Land zu einem
Strand durchzuschlagen, der als der schönste der Insel beschrieben wird. An
unserem Startpunkt fragen wir das Mädel an der Rezeption nach dem Weg. Sie gibt
uns zu verstehen, dass es den Weg, den wir suchen nicht gibt! Einwohnern sollte
man generell nicht vertrauen, insbesondere dann, wenn auf der Karte ein Weg eingezeichnet
ist. Wir machen uns also auf den Weg und überwinden auf dem ersten Kilometer
mal einfach so 150 Höhenmeter – in der Mittagshitze ein reines Vergnügen.
Die Straße
ist aber gut, von daher ignorieren wir auch galant das Schild mit dem Totenkopf
und dem Hinweis, dass es sich um eine Sackgasse handelt. Blöde Idee! Ne halbe
Stunde später, wir mittlerweile durchgeschwitzt und zumindest ich, tierisch am
Fluchen, beenden wir unseren Trip, ohne auch nur in die Nähe des Strandes zu
kommen, mitten im Dschungel. Die Straße wird scheinbar erst noch gebaut. Abends
gehen wir mit ner Holländerin, die wir tagsüber aufgegabelt haben, essen und zu
einer lokalen Bar – bei der High Bar ist der Name Programm. Nicht nur, da wir
wieder senkrecht den Berg hochklettern müssen. Erstmal angekommen, schwebt
einem der süßliche Geruch von Mariuana in die Nase, während man den Klängen von
Bob Marley lauscht – sehr entspannte Athmosphäre!
Am darauffolgenden Tag geht es auf einen Schnorcheltrip, die
Unterwasserwelt Koh Taos wird allseits gelobt. Nach unserer Erfahrung von der
letzten Bootsfahrt haben wir uns noch sicherheitshalber Tabletten gegen die
Seekrankheit beschafft, die dafür sorgt, dass wir beide kurz vorm einschlafen
sind. Unser erstes Ziel ist die Shark Bay, ein Spot wo man auf Haie treffen
soll. Wir bekommen Taucherbrille und Schnorchel ausgehändigt, aber keine
Flossen, da es angeblich nicht erlaubt sei. Schnorcheln ohne Flossen ist
beschissen und verdammt anstrengend! Shark Bay besteht hauptsächlich aus toten
Korallen, wo es kaum Fische gibt. Einige scheinen einen Hai gesehen zu haben,
ich selbst habe quasi nix gesehen und war recht enttäuscht. Auch die Hoffnung,
dass die nächstens Spots besser werden, wurde nicht erfüllt. Sicherlich ist es
unfair, Koh Tao mit Galapagos zu vergleichen, aber da das das letzte Mal war,
dass ich geschnorchelt habe, war es diesmal doch sehr ernüchternd. Die letzten
3 Stunden haben wir auf einer Privatinsel verbracht, die ziemlich überfüllt mir
Touristen war. Wenn man dies allerdings mal beiseite lässt einen
atemberaubenden Anblick bot!
Abends haben wir uns mit zwei israelischen
Stewardessen zum Dinner verabredet, die wir auf dem Boot kennengelernt haben.
Bevor wir ins etwa 3 km entfernte Zentrum aufbrechen, werden wir vorm
Supermarkt von 3 Holländerinnen angequatscht, ob wir sie auf unseren Rollern
mitnehmen könnten, da sie vergeblich auf ein Taxi warten – die Drei wollen in
den Geburtstag von einer reinfeiern.. Da sagt man nicht nein! ;) Wir sind aber
zunächst mit den Israelis verabredet. Stachen sie an Bord und im Wasser durch
nicht zu verleugnende Attribute hervor, mussten wir doch recht schnell
feststellen, dass Konversation mit Ihnen ziemlich langweilig ausfällt. Was mich
am meisten gestört hat, war die Art, wie sie mit dem Personal umgingen. Kurz
vorher noch über die schlimmen, arroganten Gäste im Flieger aufregen und sich
dann keinen deut besser verhalten (wie schreibt man eigentlich deut??). Egal, wir treffen uns als noch mit den drei holländischen
Mädels und verbringen einen netten Abend an der Strandbar.
Nachdem wir am
folgenden Tag ausnahmsweise mal nicht früh aufstehen mussten, haben wir aufs
Wecker stellen verzichtet! Nach dem Frühstück am späten Vormittag machen uns
Nick und ich auf den Weg zu einem Strand an der Westküste. Der Weg führt circa
eine Stunde über eine recht bescheidene Piste. Bei um die 30 Grad und einigen
Höhenmetern sind wir recht froh, dass jeder zwei Flaschen Wasser am Start hat.
Auf den letzten Metern gelangen wir an ein aufgegebenes Bungalow-Resort. Die
Natur hat an einigen Stellen wieder zurückgeschlagen, sodass die Treppen
überwuchert waren. Das Hauptgebäude selbst war noch gut erhalten, allerdings
liegt leider Unmengen von Abfall herum und verschandelt den Ausblick.
Ein
Strand ist nicht wirklich vorhanden, da die Bucht von wuchtigen Steinen gesäumt
ist. In nächster Nähe soll es die Möglichkeit zum Klippspringen geben. Wir
finden sogar noch alte Zeichen und Pfaden zu den Stellen. Da wir aber keine
Möglichkeit sehen, nach dem Sprung wieder aus dem Wasser zu kommen und auch
keine anderen Personen in der Nähe waren, haben wir auf den Sprung verzichtet
und in 12m Höhe die Aussicht und das Rauschen des Meeres genossen. Irgendwie
hat dieses Geräusch eine ähnlich hypnotische Wirkung wie Feuer – ich könnte stundenlang
zuhören /-sehen.
Der Abend wird recht ruhig ausklingen gelassen, da wir am
nächsten Morgen nach Koh Panghan aufbrechen wollen. Die Nachbarinsel – u.a.
berühmt für ihre Full und Half Moon Partys – liegt etwa 2 Stunden mit dem Boot
entfernt. Wie es der Zufall so will findet auch ausgerechnet am
Weltuntergangstag eine Half Moon Party statt. Zunächst allerdings wird die
Herausforderung darin bestehen, eine vernünftige Unterkunft zu finden, da die
Insel recht bevölkert sein wird. Wird schon werden!
Soweit für aktuell! Hoffe, dass ich in den kommenden Tagen vielleicht etwas mehr Zeit finde, zu schreiben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen