Für mich gibt es auf Reisen zwei Zeiten, die ich nicht ausstehen kann: Zunächst wäre da einmal die Phase vorm Hinflug – ich weiß zwar, dass ich langsam anfangen muss mit packen, aber irgendwie schiebt man es immer weiter hinaus und beschäftigt sich mit anderen Dingen. Die andere ungleich schlimmere Phase ist die, wenn die Reise einem nahen Ende zugeht. Man hat zwar noch Zeit, die man sinnvoll verwenden kann, aber dieser finale Punkt, wo man in den Flieger einsteigt, kommt unaufhaltsam näher und man fühlt sich wie gelähmt und freut sich sogar fast, wenn es vorbei ist...
Irgendwo nachts um 3 Uhr - Wayne, Julia und Ken..mal wieder=) |
Tags drauf geht’s in den Flieger nach KL. Aufgrund eines
Gewitters über der Stadt kommen wir mit 30 Minuten Verspätung an, was für mich
Rennen bedeutet. Zwischen eigentlicher Landung und Anschlussflug nach Kuching
auf Borneo waren ursprünglich nur etwa 2,5 Stunden gelegen. Durch die
Verspätung wird’s dann doch noch eng, da der Inlands-Flughafen etwa 25 Minuten
mit dem Taxi entfernt liegt. Wayne hatte aber bereits ein Taxi organisiert und
schlussendlich schaffen wir es doch problemlos. Gegen 1 Uhr nachts kommen wir
in unserem Hotel in Kuching an. Es liegt genau gegenüber des Hilton, wo Wayne’s
Bruder Ken und seine Freundin untergekommen sind. Nach zwei Jahren des Reisens
hat es Ken doch noch mal geschafft, sich in bezahlte Arbeit zu begeben – jetzt
arbeitet er für Roland Berger an einem Projekt auf Borneo (gibt schlimmeres!).
Teh C. Special |
Blick auf die Landestelle des Bako Nationalparks |
Wir lassen es die nächsten Tage ruhig angehen – viel Essen,
abends Cocktails, Wasserpfeife... Einmal steht ein Ausflug in den Bako National
Park auf dem Plan. Mit dem Bus etwa eine Stunde außerhalb gelegen, gelangen wir
an den den „Hafen“ von wo aus und ein kleines Boot in den Park fährt. Berühmt
ist das älteste Naturreservat Borneos für seinen Artenreichtum. Auch die
berühmten Nasenaffen soll man regelmäßig sichten. Wir wandern über morastige
Wege quer über die Insel. Kein Vergleich zu der kühlen Luft Neuseelands!
Seeschlange - Vorsicht bissig! |
Und
alles was wir sehen sind Bartschweine und eine – tödlich giftige –
Wasserschlange. Als die Ebbe kam hat sie sich in ein Felsloch verkrochen und musste
in der Pfütze noch Stunden ausharren, bis sie aus ihrem Gefängnis befreit wird.
Von Affen weit und breit keine Spur. Als wir dann kurz vorm Ausgangspunkt
ankommen, tauchen sie doch noch auf. Direkt am Weg eine Nasenaffen-Familie.
Vater (zu erkennen an der langen Nase ;) ) und Mutter mit einem Säugling vor
der Brust. Für was laufen wir eigentlich die ganze Zeit durch den Dschungel
frag ich mich.
Viel zu bald geht es dann auch wieder zurück nach Kuala
Lumpur, wie schon im letzten Jahr gibt’s beim Inder meines Vertrauens noch eine
Rasur und einen Haarschnitt. Was erneut eine erstklassige Reise mit vielen
neuen Bekanntschaften! Danke an alle, die den Trip besonders gemacht haben.
Nasenaffen Familie im Bako Nationalpark |