Sonntag, 23. Februar 2014

Wiedersehen in Borneo - Kuching und Bako Nationalpark


Für mich gibt es auf Reisen zwei Zeiten, die ich nicht ausstehen kann: Zunächst wäre da einmal die Phase vorm Hinflug – ich weiß zwar, dass ich langsam anfangen muss mit packen, aber irgendwie schiebt man es immer weiter hinaus und beschäftigt sich mit anderen Dingen. Die andere ungleich schlimmere Phase ist die, wenn die Reise einem nahen Ende zugeht. Man hat zwar noch Zeit, die man sinnvoll verwenden kann, aber dieser finale Punkt, wo man in den Flieger einsteigt, kommt unaufhaltsam näher und man fühlt sich wie gelähmt und freut sich sogar fast, wenn es vorbei ist...
Irgendwo nachts um 3 Uhr - Wayne, Julia und Ken..mal wieder=)
Naja, wie dem auch sei: Wir sind zurück in Auckland und während sind Wayne bereits zurück nach Kuala Lumpur macht, geht’s für mich noch mal zum Ausgangspunkt – zu meinem Hostel vom ersten Abend. So richtig viel steht nicht mehr auf dem Plan, ein paar Souvenirs shoppen (ja, ich hab knapp 200€ ausgegeben!). Irgendwie findet sich dann doch noch eine Gruppe - einige kurz vorm Abflug, andere noch in ihren ersten Tagen – und das Ende der Reise wird noch denkwürdigst begossen... Gut, dass es keine Bilder hiervon gibt.

Tags drauf geht’s in den Flieger nach KL. Aufgrund eines Gewitters über der Stadt kommen wir mit 30 Minuten Verspätung an, was für mich Rennen bedeutet. Zwischen eigentlicher Landung und Anschlussflug nach Kuching auf Borneo waren ursprünglich nur etwa 2,5 Stunden gelegen. Durch die Verspätung wird’s dann doch noch eng, da der Inlands-Flughafen etwa 25 Minuten mit dem Taxi entfernt liegt. Wayne hatte aber bereits ein Taxi organisiert und schlussendlich schaffen wir es doch problemlos. Gegen 1 Uhr nachts kommen wir in unserem Hotel in Kuching an. Es liegt genau gegenüber des Hilton, wo Wayne’s Bruder Ken und seine Freundin untergekommen sind. Nach zwei Jahren des Reisens hat es Ken doch noch mal geschafft, sich in bezahlte Arbeit zu begeben – jetzt arbeitet er für Roland Berger an einem Projekt auf Borneo (gibt schlimmeres!).

Teh C. Special
Und dass Unternehmensberater hart gesotten sind, stellen wir gleich am ersten Abend auf die Probe. Es geht direkt weiter in einer Shisha- und Cocktail-Bar, die wir erst gegen 5 Uhr morgens verlassen. Während Ken um 9 Uhr auf der Arbeit ist, verschlafe ich erstmal den kompletten Tag (schieben wir’s mal aufs Jetlag!).  Kuching als solches hat nicht so viel zu bieten: Es ist drückend heiß, hohe Luftfeuchtigkeit! Die Stadt wird an einem Tag besichtigt und bleibt nicht in Erinnerung – aber die kulinarischen Köstlichkeiten sind aller Ehren wert. Insbesondere Roti Bom – eine Pfannekuchen-ähnliche süße Teigtasche – und Teh C. Special – ein Tee-artiges süßes Getränk – kann ich nur weiterempfehlen.






Blick auf die Landestelle des Bako Nationalparks
Wir lassen es die nächsten Tage ruhig angehen – viel Essen, abends Cocktails, Wasserpfeife... Einmal steht ein Ausflug in den Bako National Park auf dem Plan. Mit dem Bus etwa eine Stunde außerhalb gelegen, gelangen wir an den den „Hafen“ von wo aus und ein kleines Boot in den Park fährt. Berühmt ist das älteste Naturreservat Borneos für seinen Artenreichtum. Auch die berühmten Nasenaffen soll man regelmäßig sichten. Wir wandern über morastige Wege quer über die Insel. Kein Vergleich zu der kühlen Luft Neuseelands! 

Seeschlange - Vorsicht bissig!
Und alles was wir sehen sind Bartschweine und eine – tödlich giftige – Wasserschlange. Als die Ebbe kam hat sie sich in ein Felsloch verkrochen und musste in der Pfütze noch Stunden ausharren, bis sie aus ihrem Gefängnis befreit wird. Von Affen weit und breit keine Spur. Als wir dann kurz vorm Ausgangspunkt ankommen, tauchen sie doch noch auf. Direkt am Weg eine Nasenaffen-Familie. Vater (zu erkennen an der langen Nase ;) ) und Mutter mit einem Säugling vor der Brust. Für was laufen wir eigentlich die ganze Zeit durch den Dschungel frag ich mich.












Viel zu bald geht es dann auch wieder zurück nach Kuala Lumpur, wie schon im letzten Jahr gibt’s beim Inder meines Vertrauens noch eine Rasur und einen Haarschnitt. Was erneut eine erstklassige Reise mit vielen neuen Bekanntschaften! Danke an alle, die den Trip besonders gemacht haben. 
Nasenaffen Familie im Bako Nationalpark